Sagen umwobenes Land
Einer alten Sage nach hauste der Riese Grimm oberhalb Radein am Weißhorn. Er entführte die schöne Jungfrau aus dem Eggental, um sie als seine Ehefrau auf Jochgrimm zu bringen. Ihr Vater rief den Ritter Dietrich von Bern zu Hilfe. Es kam zum wilden Zweikampf und schließlich zum Felssturz, der den Riesen und auch die geraubte Tochter unter sich begrub. Das Blut habe das Gestein am Fuße des Weißhorns rot gefärbt; es hebt sich heute noch deutlich von dem umliegenden weißen Dolomitengestein ab.
Die als Goldplatzl bekannte kahle Geländestelle soll sich, einer alten Radeiner Sage zufolge, als Fluch für die Grausamkeit der Bergknappen nie mehr begrünen. Hatten die Knappen doch aus Übermut nach einem reichen Goldfund, einem lebenden Ochsen die Haut abgezogen. Auf dem Platz, wo die blutige Haut gelegen haben soll, wächst bis heute kein Gras.
Im unteren Teil der Bletterbachschlucht liegt die Franzosenlahn. Der Überlieferung nach, sollen dort 1809 bei den Kämpfen der Tiroler gegen Napoleon einige geflüchtete Franzosen in die Schlucht gestürzt worden sein und den Tod gefunden haben.